Bericht von der diesjährigen Ugandafahrt von Ronja Heisterkamp
Am 21. Oktober 2017 machte ich mich mit 24 weiteren Bocholtern auf den Weg nach Afrika. Natürlich hatte jeder von uns andere Erwartungen, was in Uganda auf uns zukommt, Hoffnungen, wen wir in Uganda treffen werden und Befürchtungen, welche Schicksale wir uns zu Herzen nehmen. Vor meiner Reise habe ich mir viele Geschichten von ehemaligen Projektteilnehmern erzählen lassen. Sie waren alle sehr fasziniert vom vielfältigen Land Uganda. Eins kann ich Euch sagen, es hat keinen Tag gedauert, bis diese Faszination auch bei mir eintrat. „Wow, das kann man nicht beschreiben, das muss man erleben!“
Ich versuche es mal, Euch einen kleinen Einblick in unsere Reise zu geben:
Am ersten Tag machte sich unsere Gruppe, über holprige und löchrige Straßen, auf den Weg zur Islamischen Gaddafi-Moschee Kampalas. Alleine in dieser Zeit trafen mich bereits so viele Eindrücke, dass mir fast der Mund offen stehen blieb. Überall gab es Menschen, Tiere, Pflanzen, roten Sand, Werbeplakate, Essen, Kleidung, Autos, Taxibusse und BodaBodas. So ein Durcheinander hatte ich vorher noch nie gesehen. Und doch spürte ich die ausgeglichene Atmosphäre, die in der Luft lag.
In der gleichen Atmosphäre wurden wir auch am zweiten Tag in der Ewaldi Community School im Nakaseke District empfangen. Viele kleine, dunkelhäutige Kinder, mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht, stellten sich zu einer Gasse auf und sangen mit vollem Enthusiasmus das Lied „Who I am“ (von SINACH) für uns. Dieser Moment war für mich so ergreifend, dass mir tatsächlich ein paar Tränen über die Wange rollten. Die Herzlichkeit, die in diesem Empfang steckte, wurde auch in den weiteren Tagen an der Schule deutlich sichtbar. JEDER ist zuvorkommend, engagiert und hilfsbereit.
Tag drei bis fünf verbrachten wir in unseren Projekten. Gemeinsam mit den Kindern und Lehrern stellten wir Mülleimer auf, sammelten Müll, bauten zwei Anlagen für die Müllentsorgung, backten Plätzchen, gestalteten Laternen, kauften Bücher, nähten Stofftiere, bauten Tore, eine Torwand und Koordinationsleitern, machten Fotos und drehten viele, viele Videos. Wie Ihr hört, kam bei uns keine Langeweile auf. Natürlich verlief nicht immer alles nach Plan, doch dafür hatten wir glücklicherweise unsere praktisch veranlagten Einheimischen, die uns rund um die Uhr zur Seite standen und tatkräftig unterstützten. Für beide Seiten war es eine lehrreiche Erfahrung mit Menschen aus einer anderen Kultur zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen.
Nach drei schweißtreibenden Tagen, bei gefühlten dreißig Grad Celsius, folgte dann endlich der lustige Teil der Woche: Martinsumzug, Spieletag, Fußball- und Volleyballtunier. Natürlich hatten wir an den anderen Tagen auch unseren Spaß, besonders, wenn das Essen auf den Tisch kam. „Mhh…ist das göttlich!“ Ich fande es sehr interessant, die unterschiedlichen Lebensmittel auszuprobieren und die neuen Geschmacksrichtungen kennenzulernen. Ich hätte gerne noch mehrere Tage an der Schule verbracht, um die gemeinsame Zeit mit den Kindern weiter genießen zu können, doch vor uns stand eine neue Woche mit aufregendem Programm.
Sonntag wagten sich einige von uns ans White-Water-Rafting auf dem Nil. Das war wirklich ein „krasser“ Adrenalinkick für Jung und Alt. Andere wählten den entspannteren Weg und fuhren in einer „Nussschale“ zur Nilquelle und weiter zur Samuka Island, eine kleine, wunderschöne Insel auf dem Victoriasee.
Als Gesamtgruppe besuchten wir am nächsten Tag den Murchison Falls National Park. Hier übernachteten wir zwischen wilden Tieren in Zelten und Blockhütten. Unser Highlight an diesen Tagen, waren die vielen Tiere, die wir aus kurzer Distanz fotografieren, beobachten oder sogar auch bekanntschaft mit machen konnten.
Eine schöne Erinnerung sind unsere gemütlichen Abende am Lagerfeuer mit einem Nile (Bier) in der Hand. Ich denke, es gibt kaum etwas schöneres, seine Erlebnisse am Abend mit den Menschen zu teilen, die beim Abenteuer dabei gewesen sind. Deshalb freue ich mich auch tierisch auf unsere Nachtreffen mit meiner Projektgruppe, bei denen wir gemeinsam über unseren Salsa-Party-Abend, dem Fish&Chips-Teller und der Ratten-Nacht lachen können. Unsere Reise war spitze und zaubert mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich mich daran erinnere.
- Wenn das mal nicht eine bleibende Erinnerung für mein Leben ist!